Columba war nun Mitglied des von Dominikus selbst gegründeten 2. Ordens der Dominikanerinnen, die ein kontemplatives Leben in strenger Klausur führten. Sozusagen die Führungsschicht der Kommunität waren die gebildeten Chorschwestern, welche die lateinische Messe und das Stundengebet, den Gipfel des Ordenslebens, feierten. Die Laienschwestern, zu denen Columba gehörte, verrichteten für den Konvent die Hausarbeit und unterlagen nicht der Chorpflicht, sondern hatten ein einfacheres Gebetspensum. Als Laienschwester übernahm Columba die Arbeit in der Küche, im Garten, im Hühnerstall, eben überall, wo Handarbeit gefordert war. Bald nach ihrer Profeß setzten bei Columba langwierige Krankheiten ein, welche die Mitarbeit im Kloster fast unmöglich machten, und sie wegen der nötigen Pflege zur Last für die Klostergemeinschaft werden ließen. Der Verdacht, die Krankheit könnte eingebildet oder durch Besessenheit hervorgerufen sein, trieben sie in eine Randexistenz im Konvent und machte ihr das Leben schwer.