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Erstkommunion und erste Vision

Pfarr- und Taufkirche in Scheßlitz
Pfarr- und Taufkirche in Scheßlitz

In den folgenden Jahren lebte Maria Anna im Elternhaus in Burgellern und half fleißig in der Mühle, im Haushalt und in der Landwirtschaft. Sonntags feierten Eltern und Kinder die Messe in der Kilianskirche in Scheßlitz. Dort ging sie zur ersten heiligen Kommunion, wo ihr Herz „gleich wie ein Feuer entzündet wurde“. In der Schule in Scheßlitz lernte sie Lesen und Schreiben. Als Maria Anna zwölf Jahre alt war, starb ihre Mutter im Alter von nur siebenunddreißig Jahren. Die Mutter nahm, wie das Mädchen erzählt, „mit fröhlichem Gemüt Abschied“, doch der Tochter war „alle Freude … vergangen". Der Vater heiratete später ein zweites Mal.

Das Mädchen hütete oft das Vieh außerhalb des Dorfes an der später so genannten Columba-Quelle zwischen Burgellern und Scheßlitz. Mit 12 Jahren schlief sie dort nach eigenen Aussagen beim Schafehüten ein und hatte eine Vision, in der Jesus ihr als Hirtenknabe erschien. Dort erwählte sie Jesus zu "ihrem Bräutigam", er aber reichte ihr seine Hand und nahm die ihrige in gegenseitigem Treueversprechen an. In der Nähe der leider überbauten Quelle steht heute an der Straße von Scheßlitz nach Burgellern ein Gedenkstein.