Im Direktorium der Erzdiözese Bamberg findet sich am 3. März die Eintragung „Todestag der Dienerin Gottes. Sr. Maria Columba Schonath, O.P. 1787“. Das Seligsprechungsverfahren für Columba wurde am 15. Mai 1999 vom damaligen Bamberger Erzbischof Dr. Karl Braun eröffnet. Wer war diese Ordensfrau?
Maria Anna Schonath, mit dem späteren Ordensnamen Columba, lebte im späten Barock- und im beginnenden Aufklärungszeitalter, als das Fürstbistum Bamberg seine letzte Blüte erlebte. Während ihrer Lebenszeit 1730-1787 komponierten Bach, Händel und Mozart ihre berühmte Musik, Kant und Lessing schrieben ihre bekannten Werke. Zwei Jahre nach ihrem Tod brach die französische Revolution aus.
Maria Anna wurde am 11. Dezember 1730 als ältestes Kind des Johann Georg Schonath (1707-1764) und der Katharina Popp (1703-1742) aus der Poppenmühle in dem kleinen Dorf Burgellern bei Scheßlitz geboren und am selben Tag in der Kilianskirche in Scheßlitz auf den Namen Maria Anna getauft. Das Kind wuchs in der Mühle, die bis heute erhalten ist, auf. Wenige Jahre vor der Geburt von Maria Anna war im Jahre 1716 das barocke Kirchlein von Burgellern unter dem Patronat der Heiligen Magdalena und Katharina von Alexandrien gebaut worden, das für das Mädchen Ort des Gebets und der Mitfeier der Liturgie wurde.
Vom zweiten bis zum neunten Lebensjahr lebte Maria Anna bei ihrer Großmutter väterlicherseits in Doschendorf, einem Weiler drei Kilometer vom Heimatdorf entfernt. Maria Anna spricht von einem „einsamen Ort … weil keine Kinder um mich waren“, der wichtig für ihre Naturverbundenheit, ihren Schöpfungslobpreis und ihre Liebe zur Einsamkeit war. Erst im neunten Lebensjahr kehrte das Mädchen nach Burgellern zu den Eltern zurück.