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Leben in der Stille

Schwester Columbas Leben vollzog sich nun in der Stille des Klosters und blieb von schwerem Leiden gezeichnet, das sie in der Nachfolge des Herrn auf sich nahm. Nach Abklingen der Verdächtigungen im Konvent, sie stände unter dem Einfluß des bösen Geistes, lernten ihre Mitschwestern ihre Berufung achten, und ihre Frömmigkeit und Tugendhaftigkeit als Ordensfrau war unbestritten, ja, sie galt sie bei der überwiegenden Zahl der Schwestern mehr und mehr als Heilige. Sie stand besonders im Ruf einer bewährten Fürbitterin für ihre Mitschwestern und für andere Menschen, besonders für die armen Seelen im Fegefeuer.

Um ihrer Situation und ihrer offensichtlichen Berufung gerecht zu werden, wurde sie trotz ihres Widerstrebens unter die Chorschwestern aufgenommen. Bestärkt durch Anweisungen in Visionen übergab ihr der Prior der Bamberger Dominikaner 1764 den schwarzen Schleier und das weiße Skapulier der Chorschwestern, so daß sie das lateinische Chorgebet mitvollziehen durfte. Doch durch den Einspruch des Generalmagisters in Rom mußte Schwester Columba wieder in die Reihe der Laienschwestern zurücktreten, worüber sie selbst sehr froh war. Jedoch ließ der Konvent sie trotz des Verbotes so oft wie möglich am Chorgebet teilnehmen.