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Kennzeichen von Mystikerinnen

Was kennzeichnet die Mystikerinnen? Ein Ziel des Dominikanerordens lautet „Contemplata aliis tradere“, d.h., das in der Meditation selbst Erfahrene den Menschen zu vermitteln. Ausgangspunkte sind die Liturgie mit Eucharistie und Chorgebet sowie das private Gebet vor allem des Rosenkranzes. Nach dominikanischer Tradition soll so das Herz verwandelt werden, daß es sich total öffnet, das ganze Leben zum Zeichen der Barmherzigkeit Gottes wird und im Dienst der Heiligung der Menschen steht.

Zur Mystik gehört zuerst die radikale Christusliebe mit der Bereitschaft zur Selbsthingabe und der Erfahrung einer in Leiden geschenkten, unvorstellbaren Freude. Man kann von einer Christozentrik, Christus als Zentrum des ganzen Lebens, sprechen. Alle Mystikerinnen kennen die Inkarnationsmystik, d.h. die Verehrung Jesu als Kind, die Leidensmystik, d.h. die Verehrung des leidenden und sterbenden Heilands, und die Brautmystik, d.h. die intime Verbundenheit mit dem Herrn als „Bräutigam der Seele“. Damit verbinden sich der Wunsch nach Vermittlung seiner Liebe an alle Menschen und die Bereitschaft zum stellvertretenden Leiden für die Sünder und die Armen Seelen. Eine Schlüsselrolle spielt der Umgang mit dem Leiden, den ständigen Krankheiten, den Anfeindungen und gegebenenfalls wie bei Columba mit der Verdächtigung oder Ablehnung der Berufung durch die Oberen und die Mitschwestern.