Für einen Menschen des Barock wie Columba sind Bildwerke von großer Bedeutung. In der Bamberger Klosterkirche gab es ein vielverehrtes Gnadenbild, die „Göttliche Hilfe“, eine Kopie des romanischen Hülfenskreuzes auf dem Hülfensberg im Eichfeld, die Columba beim Gebet vor Augen hatte. Christus ist als lebensvoller Heiland, gekrönt in Herrlichkeit und bekleidet mit einem königlichen Gewand, dargestellt, wie er vom Kreuz aus den Beter in Liebe an sich zieht. Dieser österliche Aspekt findet sich bei Columba. Am Freitag, dem 2. Dezember 1763, erschien Columba in der heiligen Messe bei der Erhebung des Kelches Christus lebendig am Kreuz und sagte ihr: „Sei getrost in deinen Schmerzen. Wenn du mir im Leiden folgst, wirst du mir auch in die Freude folgen“. Die Erscheinung Christi könnte die Züge des Göttlich-Hilf-Bildes getragen haben.
Eher den Aspekt des Leidens verkörpert das gotische, sogenannte Columba-Kreuz, das in ihrem Zimmer hing und vor dem Columba viel betete. Hier steht der leidende und darin den Menschen liebende Christus im Vordergrund, dessen Antlitz von ergreifender Schönheit ist. Columba erlebte in einer Vision, daß der Gekreuzigte dieses Kruzifixes sich lebendig zu ihr herabneigte. Sie schreibt: „ … er sagte: Was dir immer wird zukommen und (du) auch wegen meiner (wirst) leiden müssen, wende deine Augen auf dieses Zeichen, das ich dir auf meinem Bildnis habe überlassen. Dieses wird dir und anderen, für die du betest, einen großen Trost bringen in dieser Zeit und vielmehr nach deinem Tod". Das Leiden des Herrn steht der Visionärin so realistisch vor Augen, als wenn sie leibhaftig dabei wäre. Das gibt ihr den Mut, ihr eigenes Leiden zur Sühne für die Mißachtung der Erlösung, für die Bekehrung der Sünder und als Hilfe für die Sterbenden und die Armen Seelen zu tragen.