Die Heilig-Geist-Verehrung gehört zur Spiritualität von Columba. Sie erfährt das Wirken des Geistes als innerstes Geheimnis ihres Glaubens. So sieht Columba Pfingsten 1767 beim Gang zur Heiligen Kommunion eine schneeweiße Taube mit goldenen Flügeln und einem feurigen Herzen sich ihrem Mund nähern. Eine Stimme sagt ihr, sie sei auserwählt, Wohnung und Tempel des Heiligen Geistes zu sein und zum Lob und zur Ausbreitung des Glaubens zu wirken.
In der Verbindung mit der Heilig-Geist-Frömmigkeit findet sich bei Columba wie bei anderen Mystikern als Ausdruck der Einheit mit dem Herrn das Bild von der Brautschaft und der mystischen Vermählung, die durch die Gelübde geschlossen wird. So sieht Columba an ihrem 33. Geburtstag Jesus auf sich zukommen und schreibt dazu: „… darnach ist kommen mein Bräutigam, nahm mich bei der Hand und sagte: Komm her..., heut wollen wir unser Gelübde erneuern... (ich will mich) aufs neue mit dir vermählen.... Er steckte mir einen Ring an den Finger und sagte: Du sollst meine Braut sein jetzt in Leiden und Streiten, nach(her) wirst du auch genießen meine Freuden."
In einer Vision Columbas beim Kommunionempfang an ihrem 33. Geburtstag erscheint ein Brautzug, bestehend aus dem heiligen Dominikus mit 12 Paaren von Dominikanerbrüdern und -schwestern, 12 Engeln, der Himmelskönigin, ihrer Patronin Columba und der heiligen Katharina von Siena, denen als Bräutigam Christus folgt. Christus überreicht Columba zwei Kränze, eine Dornenkrone und einen Brautkranz, mit denen sie sich selbst bekränzen muß. Zugleich steckt Christus ihr den Ring an den Finger. Columba steht hier in der Tradition von Mystikern und Mystikerinnen wie Bernhard von Clairvaux und Teresa von Avila, welche ihre Einswerdung mit Christus im Bild der Vermählung und der Hochzeit erleben, weil sie in sich die Liebe zu Christus erfahren, sich von ihm geliebt wissen und im inneren Dialog mit ihm leben.