Columba erlebt ihre Visionen im Schlaf. Sie unterscheidet sie deutlich von normalen Träumen wie auch von der alltäglichen Realität, wenn sie davon spricht, es "komme ihr so vor", und sie gerate „im Geist außer sich“. Immer wieder betont sie, daß sich solche Erfahrungen allem Verstehen entziehen und sie „ihren natürlichen Verstand in den übernatürlichen Sachen gefangen geben“ muß. Darum fallen ihr die Berichte an den Beichtvater unendlich schwer, und sie möchte am liebsten schweigen.
Für Columba sind ihre Visionen nicht Selbstzweck, sondern Mittel, um zur inneren Gegenwart des Herrn in der Seele hinzufinden. So hört sie Christus sagen, als sie ein Gebetsbild mit einer Monstranz betrachtet: „Du trägst in der Seele mein Bild, wende nur deine Augen in dein Inneres, wo ich meine Wohnung genommen habe.“ Die Mitteilung von Visionen an Außenstehende soll diesen eine Hilfe sein, ihr eigenes geistliches Leben zu vertiefen. So wenden sich Columbas Visionen manchmal prophetisch an ihren Konvent und fordern Regeltreue, Umkehr und vertiefte Frömmigkeit ein, wobei auch Kritik an Laien und Priester hervortritt.